Skip to main content

Jurtenwoche in Huttwil

24. November 2021

Ob Gross oder Klein, darüber waren sich alle einig: Das absolute Highlight war der einstündige Kamelritt durch den Wald!

Es war nicht etwa eine Fata Morgana, was der Fuchs und der Hase da zu sehen bekamen. Dazu hätte es nebst den kälteren noch der wärmeren Luftschichten bedurft. In dieser Oktoberwoche jedoch war von den ange-nehmeren Luftschichten definitiv keine in Sicht und so fehlte es an einem gewissen Gleichgewicht zum Zustandekommen der geheimnisvollen Luftspiegelung.

Alles war echt und vor allem zauberhaft. Mit für unsere Gegend ungewöhn- lichen Tieren durch den herbstlichen Wald zu ziehen, erwärmte unsere Herzen. Ob Jung oder Alt, jeder wollte sich von einem Wüstenschiff durch das herbstliche Grün schaukeln lassen. Ab dem Kindergartenalter war man sogar gross und stark genug, den Ton anzugeben und die Karawane selbst zu führen. Das bereitete so manchem Kind fast so viel Freude wie das Rei- ten an sich!

Was in der Natur nicht zu holen war, liess sich drinnen einrichten. Noch heu-te erinnern sich die Kinder an die angenehme Wärme im Inneren der Jurten. Alle waren erstaunt, welch angenehmes Raumklima in einem traditionell zentralasiatischen Nomadenzelt herrscht. Aber wie wäre es ansonsten er-klärbar, dass die Jurte von Kasachstan über Usbekistan, Turkmenistan, Tadschikistan und Kirgistan bis in die Mongolei hinein draussen in der Steppe seit Jahrhunderten bis heute immer noch als Wohnform genutzt wird? Und das in Regionen, die durch ihre kontinentale Lage im Winter-halbjahr oft sehr tiefen Temperaturen ausgesetzt sind. Was ebenso beein-druckt, ist das Erscheinungsbild der Jurten, das flächendeckend nur ge-ringfügig voneinander abweicht, obwohl sie über halb Asien verteilt sind.

Ob wohl die Wollsocken derjenigen Familie in Huttwil, die Wolle produziert und eben auch Jurten vermietet, diesen Bedingungen, wie sie zeitweilig in
der Schweiz etwa in La Brévine vorkommen, trotzen können?

Die Socken wollen wir als Übergang nutzen zur Wollproduktion vor Ort in Huttwil. In diesem Kleinod am Rande von Huttu, wie die Einheimischen sagen, kamen die Kinder voll auf ihre Kosten. So wurde ihnen denn auch nähergebracht, wie man das macht, die von den Schafen gewonnene Wol-
le verarbeiten. Ein Junge war so sehr davon begeistert, dass er Fragen über Fragen stellte und eine Betreuerin kaum mehr aus ihrem Staunen heraus-fand.

Was besondere Momente in einer faszinierenden Umgebung so alles aus-machen können…

Weitere Bilder finden Sie hier